Therapie

Therapie

Therapie


17.12.2020

Teil 2: Stress und sein körperlicher Ausdruck

Teil 2: Stress und sein körperlicher Ausdruck

©

Stress – bekannt, gefürchtet und überall präsent – zeigen Sie dem Stress die Rote Karte. Denn bei Stress kommt es zu einer geringeren Trainingsleistung.

Endlich stressfrei

Stress – bekannt, gefürchtet und überall präsent – zeigen Sie dem Stress die Rote Karte! Denn bei Stress kommt es zu einer geringeren Trainingsleistung. Dafür ist es wichtig, die Stresssymptome sowie die verschiedenen Reaktionen unseres Körpers auf Stress zu erkennen.

Oft sind Kopfschmerzen oder ziehende, ausstrahlende Schmerzen mit von der Partie. Der Bewegungsapparat wird von unglaublich vielen Nerven versorgt, die eine direkte Verbindung zum Gehirn und damit auch zu unserer Emotionswelt herstellen. Dies schafft eine starke Abhängigkeit zwischen Fehlfunktionen des Bewegungsapparates – wie zum Beispiel einer Gelenkstörung oder Muskelverspannung – und psycho-emotionalen Veränderungen. Wer Schmerzen leidet, fühlt sich nicht besonders gut und gehört vorübergehend nicht wirklich zur Spaßgesellschaft.

Diese Reize bestimmen unsere Erlebenswelt
Einige der häufigsten Stressoren, die eine Reaktion auf körperlicher oder psychischer Ebene auslösen und damit auch die Regenerationsfähigkeit und eine Wundheilung beeinflussen können, sind in Tab. 1 dargestellt.

In welcher Phase steckst du? Drei Phasen der Stresskette
Zu Beginn einer Stresskarriere steht die sogenannte „Alarmphase“. In dieser Phase wirken dauerhaft Reize auf unseren Organismus ein und unser Nervensystem versucht, das Gleichgewicht beizubehalten. Die ­permanente Steuerung verschiedenster Körperprozesse verbraucht Unmengen an Energie. Der Körper wird deshalb in eine erhöhte Alarmbereitschaft versetzt, die ihn in die Lage bringt, schnell und ausreichend Energie, Kraft und Ausdauer für die Regulation zur Verfügung zu stellen. Manchmal kann diese Phase auch einen regelrechten Arbeitsschub bedeuten, mit dem große Aufgaben gemeistert werden.
Der Körper benötigt jedoch regelmäßige Erholungsphasen, ohne die eine solche Leistung nicht auf lange Zeit zu realisieren ist. Fehlen diese Pausen und Auszeiten, dreht sich die Stressspirale auf das nächste Level. Die sogenannte „Durchhaltephase“ ist von einem enormen Energieverbrauch gekennzeichnet, in der auch bereits die ersten negativen Veränderungen wahrgenommen werden. Oft treten in dieser Phase leichte bis mittlere Erschöpfungszustände auf. Die erhöhte Leistungsfähigkeit kann für ein kurzes Zeitfenster konserviert und abgerufen bzw. für die Verrichtung der täglichen Herausforderungen in Arbeit oder Sport genutzt werden. Bleibt diese Konstellation längere Zeit erhalten, folgt unweigerlich die Erschöpfungsphase.
In der Erschöpfungsphase treten vielfältige negative körperliche Zustände auf, die primär aus einer Energiearmut herrühren und sich auf den gesamten Organismus ausweiten können.

Schmerzen und Stress – eine innige Verbindung
Schmerz ist mitunter das häufigste Gesundheitsproblem in unserer heutigen Gesellschaft. Etwa 30 Millionen Menschen in Deutschland haben jährlich „Rücken“. Der Anteil von Stressproblemen an diesen Rückenbeschwerden ist nicht zu unterschätzen. Wenn wir die Auswirkungen der drei Stressphasen auf die Rückengesundheit betrachten, lassen sich dort auftretende Fehlsteuerungen, Fehlfunktionen und Schmerzen gut erklären.

In der Alarmphase wird unter anderem der Rücken, die Muskeln und die versorgenden Nerven verstärkt aktiviert und mit Reizen geradezu bombardiert. Auch emotionale Stressoren fördern diese Aktivierung und steigern die Flut an Informationen auf den Bewegungsapparat. Und bereits hier ist das eigentliche Problem bei „Stressintoleranz“ erkennbar: ein unverhältnismäßig großes Maß an Möglichkeiten, zu viele Reize oder – zu viel von allem.

Die Spannung der Rückenmuskulatur nimmt zu und ist bereit für weitere Aktivitäten und Herausforderungen, die aber nie kommen, da die Muskulatur in solchen Situationen lediglich als Ventil eingesetzt wird. Stress ist eine vorgegaukelte Alarmsituation. 

Danach steht die erste Durchhaltephase in der Stresskette an. In dieser Zeit nehmen das Energieniveau und die Leistungsfähigkeit von Muskulatur, Gelenken und Nerven beständig ab. Je nach vorhandenem Energieniveau und zur Verfügung gestellten Erholungspausen, können sich mehrere Durchhaltephasen hintereinander aufsummieren, bis es zur totalen Erschöpfung und zu einem Vollbild einer Stressreaktion kommt. Die Erschöpfungsphase ist durch einen deutlichen Energie- und Antriebsverlust gekennzeichnet. Es tritt eine Unfähigkeit auf, einfachste Entscheidungen zu treffen, dem ein Einbruch in der körperlichen Gesundheit folgt. Das Rückensystem zeigt die typischen Symptome: schmerzhafte Wirbelsäulenbewegungen, evtl. auch Gelenkgeräusche wie Knacken oder Reiben beim Bewegen, Ausweichbewegungen oder Schonhaltungen, um einem Schmerz aus dem Weg zu gehen.
In dieser Phase ist zudem eine zunehmend druckempfindliche Muskulatur im gesamten Rücken zu finden. Oft treten nun auch Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, eine innere Unruhe oder ausstrahlende Schmerzen auf.
Im dritten und letzten Teil dieser Mini-Serie zum Stress geht es darum, den Stresskreislauf zu durchbrechen, beispielsweise durch körperliches Training.


‹ Zurück

© TT-Digi 2025